Sex vor der Ehe — ein Tabu, das vor allem an Frauen herangetragen wird. Verantwortlich für diese ungerechte Erwartungshaltung jungen Frauen gegenüber, sind eine streng religiöse Auffassung und ein kulturell gewachsenes Frauenideal. Das Konzept der Jungfräulichkeit stellt jedoch nicht nur geschlechtsspezifische Ungerechtigkeit dar, es fördert auch Frühehen und Zwangsverheiratungen, im Extremfall sogar die Ermordung von Frauen, die von ihren Familien für die vermeintliche Sünde und die damit eng verbundene Entehrung der männlichen Familienmitglieder getötet werden. Jedes Jahr werden nach Schätzungen von UNICEF weltweit 12 Millionen Mädchen vor ihrem Je stärker der Zusammenhang zwischen der Jungfräulichkeit der Frau und der Ehre ihrer Familie angesehen wird, desto früher werden die jungen Frauen die Ehe eingehen müssen. Beginnend mit der Begrifflichkeit eint alle Definitionsversuche der Jungfräulichkeit, dass sie als Zustand vor der ersten Penetration beschrieben Kein Sex Vor Der Ehe Fachbegriff. Der Mythos im Namen suggeriert, dass der Begriff des Jungfernhäutchens mit dem Zustand der Jungfräulichkeit koaliert. Wird ein Kind mit geschlossenem Hymen geboren, muss eine künstliche Öffnung durch eine Operation geschaffen werden [3]da es sonst zu einem schmerzhaften Rückstau des Menstruationsbluts kommen kann. Die vaginale Korona erfüllt keinen medizinischen Zweck und kann nicht vor Infektionen schützen [4]. Verletzungen und Blut können beim ersten Geschlechtsverkehr durch Verkrampfungen der Vaginal- und Beckenbodenmuskulatur auftreten, wenn Frauen angespannt sind und wenig vaginale Lubrikation die durch sexuelle Erregung ausgelöst wird produziert wird. Die durch den Mythos Jungfernhäutchen reproduzierte falsche Erwartungshaltung von unvermeidbarem Blut und Schmerzen kann zur Anspannung der Frau und damit zu Verkrampfungen und Verletzungen beitragen, die in der Folge zur weiteren Aufrechterhaltung des Mythos führt. Kommt es zu Verletzungen des Hymens, heilen diese innerhalb weniger Tage wieder ab, ähnlich wie Verletzungen der Schleimhäute im Mundinnenraum, sie sind medizinisch nicht mehr nachvollziehbar [6]. Andere sexuelle Präferenzen und Auslegungsformen werden zugunsten des penetrativem Sex ausgeblendet. Aber auch in fast allen aktuellen Religionsgemeinschaften, in denen eine patriarchale Kultur herrscht, wird die Jungfräulichkeit mit der Ehre des Mannes verknüpft. Besonders in abrahamitischen Religionen, dem Judentum, Christentum und Islam, ist die weibliche Jungfräulichkeit vor der Ehe das Ideal und gilt als Synonym für die Reinheit und Unschuld der Frau und ihrer Familie [9]. Im Islam und im Christentum gilt Maria als Sinnbild der idealen Mutter und der Reinheit. Sie gilt auch nach der Geburt Jesu als Jungfrau, ihre Jungfräulichkeit symbolisiert ihre Reinheit durch vollendete Hingabe an das Handeln Gottes. Ausdruck dessen, wird die Nachvollziehbarkeit der patrilinearen Abstammung sichergestellt. Mit der Niederlassung der ersten Nomaden, die fortan Landwirtschaft betrieben, gewann man über die Kontrolle der weiblichen Sexualität die Sicherheit über die Erbfolge [10]. Ohne Vaterschaftstest konnten Männer nur sicher sein, dass es ihr Kind und damit ihr Erbe war, wenn sie wussten, dass sie der einzige Sexualpartner der Frau waren. Als Zeichen der Jungfräulichkeit wurde das Hymen auserkoren. Durch die Kontrolle der Männer über die Frauen sollte der Fortbestand einer patriarchalen Gesellschaftsordnung erfolgen, wozu eine Verknüpfung zwischen der Ehre des Mannes und seinen weiblichen Familienmitgliedern hergestellt wurde. Das Prestige eines Mannes wurde zwischen den Beinen s einer Frau definiert, welches er aus einem Pflichtgefühl zur Wahrung der eigenen und der Familienehre durch die Kontrolle der weiblichen Sexualität sicherte. Es kam zur Abwertung der weiblichen Sexualität, denn die entjungferte Frau, die sich ihren Wünschen und Bedürfnissen hingibt, gilt als beschmutzt in ihrer Ehre, unrein und ohne Moral. Scham ist mit der Frauenwelt konnotiert, das moralische Ansehen der ganzen Familie hängt von dem Symbol ihrer Reinheit ab, ihrem intakten Hymen als Beweis dessen [11]. Darüber hinaus dient die Restriktion der weiblichen Sexualität der Kontrolle über die Reproduktionsfähigkeit der Frau, die eine entscheidende Rolle im politischen Kampf spielt. Auch noch heute hat die Jungfräulichkeit oder ihr Schein Relevanz. In den er Jahren gründete sich in den USA, einem christlich geprägten Land, eine Keuschheitsbewegung. Daraus entstanden sind beispielsweise Purity Balls. Sie versprechen ihren Vätern die sexuelle Treue und Gehorsamkeit bis zur Ehe. Zwar richtet sich das Gebot zum sexuellen Verzicht im Islam vor der Ehe an Männer und Frauen, doch in der Realität herrscht eine Diskrepanz zwischen der Bewertung von vorehelichem Sex der Geschlechter. Die Doppelmoral, die nicht nur in islamisch geprägten Kulturen zu finden ist, toleriert und bejahrt die sexuellen Aktivitäten des Mannes, als Demonstration seiner Kompetenzen und sieht eine entjungferte Frau als moralisch verloren an [13]. Zwar ist die Prüfung offiziell auf Druck von Kein Sex Vor Der Ehe Fachbegriff verboten, durchgeführt wird die entwürdigende Praxis jedoch immer noch [15]. Durch das Untersuchen des Hymens sollen Risse erkannt werden, die Auskunft über die sexuelle Aktivität der Frau geben sollen. Jungfrauentests sind nicht wissenschaftlich fundiert und das Bestehen ist vom Zufall abhängig, sie haben keine medizinische Grundlage [16].
SMS-Code anfordern Mobilnummer ändern. Dem Vater als Oberhaupt der Familie fällt die Rolle zu, die «Familienehre» zu verteidigen und so die soziale Ordnung zu festigen. Teilen Zu den Kommentaren springen. Suhrkamp, Frankfurt am Main , DNB , S. Mit einem SRF-Account erhalten Sie die Möglichkeit, Kommentare auf unserer Webseite sowie in der SRF App zu erfassen.
Verzicht auf Konsum
Ein Fachbegriff für sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe gibt es nicht. Dennoch werden Jungfrauentests nach wie vor durchgeführt. Und das derart gelebte Abstinenz. Wir reden vom „vorehelichen Ge- schlechtsverkehr“. Würde ich als „Schwierig“ bezeichnen. In der Bibel wird das – heute unpopulär – als „. Traditionellerweise bezeichnete „Ehebruch“ in der Regel unerlaubten Sex nach der Heirat, „Unzucht“ hingegen unerlaubten Sex vor der Ehe. Bei. Wir benützen heute eine andere Terminologie als früher. Das vermeintliche Jungfernhäutchen als ein Siegel vor dem ersten penetrativen Sex gibt es nicht.Als bekannteste Erklärungen aus dieser Zeit gelten die zwei folgenden Dokumente:. Viele Aspekte der menschlichen Sexualität wurden tabuisiert. Literatur [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Ein neues Passwort erstellen Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. In seinem Buch Marriage as Covenant dt. Mobilnummer ändern. Band I , Nr. Jahrhundert steht er vor allem für einen zeitweisen oder vollständigen Verzicht auf Alkohol. Anbieter: TERRE DES FEMMES Menschenrechte für die Frau e. Wann, mit wem, wie, und vor allem: unter welchen Bedingungen? Brown 29 [4] Vgl. Einzelnachweise und Anmerkungen [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Zurück bleibt etwas Blut, das die vermeintliche Jungfräulichkeit belegen soll. Mit der Niederlassung der ersten Nomaden, die fortan Landwirtschaft betrieben, gewann man über die Kontrolle der weiblichen Sexualität die Sicherheit über die Erbfolge [10]. Die Versprechen, die in der Ehe gegeben werden, sind nicht nur für die Braut und den Bräutigam wichtig. Weitere Antworten zeigen. Nach der Tora müssen Jüdinnen während ihrer Periode mindestens sieben Tage lang enthaltsam leben und auf Sex verzichten. Cookie Laufzeit: 1 Jahr. Das wird an mehreren Stellen deutlich: Nach 2. Camargo Nach links scrollen Nach rechts scrollen. Die Abstinenzregel in der Psychotherapie nimmt eine Sonderstellung ein. Sexualität ist nicht mehr länger nur auf die Ehe begrenzt, sondern hat sich in Zweierbeziehungen weit nach vorn verlagert. Artikel 4 der Erklärung von lautet übersetzt:. Durch das Untersuchen des Hymens sollen Risse erkannt werden, die Auskunft über die sexuelle Aktivität der Frau geben sollen. Der Begriff Abstinenz wurde zunächst von Sigmund Freud für die Verwendung in psychotherapeutischen Zusammenhängen — hier speziell der Psychoanalyse — verwendet und von später entwickelten therapeutischen Schulen übernommen. Einige tun das aus eigener Überzeugung, andere, weil eine Kultur oder eine Religion es von ihnen verlangt. Das kann man sehen und nennen wie man will, dafür gibt es keine speziellen Bezeichnungen. Die Tora erlaubt keinen Sex vor der Ehe. Dies sollte durch anonyme Entbindungen und Vermittlung der Kinder zur Adoption — bevorzugt an Familien von SS-Angehörigen — erreicht werden. Enthaltsamkeit im Hinduismus. Problematisch ist vor allem die Desinformation über das Hymen. Bahai sollen sich ihre sexuellen Erlebnisse für die Ehe aufbewahren. Jungfrauentests sind nicht wissenschaftlich fundiert und das Bestehen ist vom Zufall abhängig, sie haben keine medizinische Grundlage [16].