Klar: Sex ist der Hammer. Denn es hebt die Laune, verbessert die Beziehung und ist sogar gut für die Gesundheit. Kann man dann überhaupt zu viel Lust haben? Tatsächlich gibt es Menschen, die süchtig nach Orgasmen sind, und bei denen das Verlangen danach zum ernsthaften Problem wird. Unsere Expertin erklärt dir, was hinter dieser Krankheit steckt und woran du sie erkennst. Der Begriff "Sexsucht" bezeichnet umgangssprachlich das Problem, dass man seine sexuellen Triebe nicht mehr unter Kontrolle hat und man sie immer wieder zwanghaft befriedigen muss. Den Betroffenen geht es dann nicht mehr um Nähe, Erotik und Leidenschaft, stattdessen jagen sie nur noch dem nächsten Orgasmus, dem nächsten Kick hinterher, ähnlich wie bei einer Droge. Schätzungsweise jeder Deutsche hat zumindest solche Tendenzen, dabei sind Männer deutlich häufiger betroffen als Frauen. Belastbare Zahlen, wie viele Menschen von Sexsucht betroffen sind, gibt es bisher nicht. Eine an der University of Minnesota durchgeführten Studie mit Teilnehmern zwischen 18 und 50 Jahren ergab, dass sich insgesamt 8,6 Prozent von ihnen häufiger Sex hatten oder masturbierenals sie eigentlich wollten. Die Krankheit entsteht in einem schleichenden Prozess. Auch wenn man Selbstzweifel hat oder sich irgendwie unzulänglich fühlt, kann Sex als Fluchtmittel dienen. Der Orgasmus ist wie ein Rausch, der diese Gedanken dann für einen Moment betäubt, und den will man immer wieder. Nach einiger Zeit wird der normale Sex oder das Masturbieren aber zur Routine, es braucht dann neue und häufigere Reize, um befriedigt zu sein. Aus diesem Teufelskreis kommt man irgendwann nicht mehr heraus und verliert nach und nach die Kontrolle über das eigene sexuelle Verhalten. Doch dann stecken sie meistens schon sehr tief in diesem zwanghaften Verhalten drin und können ohne Hilfe kaum wieder herauskommen. Im Netz braucht man keinen Partner und es gibt keine sozialen Hemmschwellen mehr wie in der realen Welt. Stattdessen kann man sich auf den Sexseiten ungehemmt austoben und sich durch die verschiedensten Fantasien und Praktiken klicken. Die Krankheit wird aber nur schlimmer, weil sich das zwanghafte Verhalten immer mehr verfestigen kann. Ob Pornos eine Sexsucht auch auslösen, ist aber umstritten. Immerhin schauen viele Menschen solche Videos, aber nur wenige werden abhängig davon. Sie verstärken eher die Tendenzen, die einige ohnehin schon haben, können dann aber zum ernsthaften Problem werden, auch für die Partnerschaft, wie Studien belegen. Eines vorab: Nur weil du eine gesunde Libido hast, musst du dir noch lange keine Sorgen machen. Du vergnügst dich gerne mal solo und suchst dir dabei Inspiration aus dem Internet? Das ist vollkommen normal und sogar gesund. Und wenn du dich häufig mit deiner Liebsten leidenschaftlich in den Laken wälzt, kannst du dich getrost darüber freuen. Sie nennt folgende Warnsignale, auf die du achten solltest:. Du bist dir nicht sicher, ob dein sexuelles Verhalten vielleicht zwanghaft wird? Dann ist der wichtigste und schwerste Schritt, diesen Gedanken erst einmal zuzulassen. Doch wenn die Hypersexualität erst einmal erkannt ist, kann man sie gut behandeln", erklärt die Therapeutin. Wenn du den Verdacht hast, die Kontrolle über deine Sexualität verloren zu haben, kannst du deshalb Folgendes tun:. Dass die Ab Wann Ist Mann Sex Süchtig WHO die Krankheit inzwischen offiziell anerkennt, ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Kompetente Ansprechpartner in deiner Nähe findest du zum Beispiel über die Homepage der Suchtberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Auch über das Weisse Kreuz findest Ab Wann Ist Mann Sex Süchtig Unterstützung und Beratung zum Thema Sexualität. Eine heikle Frage: Kann man einem Abhängigen sein unmoralisches Verhalten vorwerfen? Promis wie Tiger Woods, Charlie Sheen oder Harvey Weinstein in der metoo-Debatte rechtfertigen ihre Eskapaden mit ihrer Sexsucht. Es ist eine schwierige Gratwanderung: Hypersexualität ist eine offizielle Krankheit und muss in jedem Fall ernst genommen werden, denn keiner ist freiwillig von einer Sucht oder einem Zwang betroffen.
Schätzungsweise jeder Koni Rohner. Zugegeben, das Problem gibt es in vielen Partnerschaften. Den Betroffenen geht es dann nicht mehr um Nähe, Erotik und Leidenschaft, stattdessen jagen sie nur noch dem nächsten Orgasmus, dem nächsten Kick hinterher, ähnlich wie bei einer Droge. Harmonisierung von Emotionen und Sexualität «Ziel einer Sexsucht-Therapie ist es, lust- und genussvollere sowie nachhaltigere Varianten des sexuellen Erlebnisses und Alternativen zur Selbstregulation zu entwickeln und zu kultivieren», sagt Bachmann.
Wie viele Menschen sind sexsüchtig?
Man nimmt sich vor, sein Verhalten zu ändern Interview Warum unser Hirn auf dem Status. Ein anhaltender unkontrollierbarer Drang nach sexueller Aktivität kann auf eine Sexsucht hinweisen. Eine echte Sexsucht ist also durch einen Kontrollverlust charakterisiert. Dabei haben Betroffene keine Kontrolle mehr. Ab wann spricht man von Sexsucht? · die sexuelle Aktivität im Laufe der Zeit immer mehr zunimmt, die Befriedigung aber immer mehr nachlässt, · die Gedanken an Sex. Sexsucht ist kein harmloses Phänomen. Betroffene sollten sich Hilfe suchen - und die Ursache für ihr ausschweifendes Verhalten ergründen.Rede mit jemandem, dem du vertraust. Die Folge: Sie steigern die sexuelle Aktivität und sie brauchen immer häufiger und meist auch immer intensiveren Sex. Der Orgasmus ist wie ein Rausch, der diese Gedanken dann für einen Moment betäubt, und den will man immer wieder. Man nimmt sich vor, sein Verhalten zu ändern Interview Warum unser Hirn auf dem Status quo beharrt , und merkt, dass das misslingt. Sie finden sich z. Sexuelle Abstinenz ist nicht das Ziel Sexuelle Abstinenz wird im Rahmen der Therapie nicht angestrebt. In der neuen internationalen Klassifikation von Krankheiten ICD wird das Krankheitsbild jedoch als zwanghafte Sexualverhaltensstörung Compulsive Sexual Behavior Disorder, CSBD den Impulskontrollstörungen zugeordnet. Lerne alte Muster zu durchbrechen. Gestörte Impulskontrolle : Eine gestörte Impulskontrolle bewirkt, dass die Befriedigung unmittelbarer Bedürfnisse von einer Person nur schwer zurückgestellt werden können. Sexsucht bei Frauen wird auch als Nymphomanie bezeichnet. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Immer wieder wollen ist natürlich. Ich fühle mich krank Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Drogenkonsum : Der Konsum von Drogen, insbesondere von Kokain, kann eine Sexsucht hervorrufen. Sie tun alles dafür, den exzessiven Pornokonsum zu verheimlichen, schaffen es jedoch nicht, ihn zu reduzieren. Pornosüchtige brauchen immer extremere Inhalte oder verbringen zunehmend mehr Zeit mit dem Anschauen von Pornos. Sexsucht: Was ist das? Genetische Veranlagung : Wie bei stoffgebundenen Suchterkrankungen wie Alkoholismus sind auch Verhaltens suchte teilweise genetisch bitbegründet. Wenn Sie den Verdacht haben, an Sexsucht zu leiden, können Sie sich an folgende Stellen wenden: Fachärztin oder Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin Ärztin oder Arzt mit Fortbildung in Sexualmedizin bzw. Vermutet wird, dass es eher Männer als Frauen trifft. ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Mit verhaltenstherapeutischer Unterstützung lernen die Betroffenen, ihre sexuellen Impulse zu kontrollieren. Wissenschaftliche Standards:. Problematisch kenn es auch schnell werden, wenn die Sexsucht am Arbeitsplatz ausgelebt wird, sexuelle Belästigung von Kollegen und Kolleginnen, Pornokonsum während der Arbeitszeit etc. Sexuelle Abstinenz wird im Rahmen der Therapie nicht angestrebt. Label nicht gesetzt Suchen. Ich bin eigentlich eine tolerante Person, aber nun frage ich mich trotzdem, ob der Mann nicht sexsüchtig ist. Sexsucht ist jedoch ein sehr unscharf abgegrenzter Begriff, dessen Einordnung in das Spektrum psychischer Erkrankungen lange umstritten war. Schätzungsweise jeder Jetzt Newsletter abonnieren. Wenn Sie glauben, dass Ihre Partnerin oder Ihr Partner eventuell unter Sexsucht leidet, suchen Sie das Gespräch mit ihr oder ihm. Gemäss Bachmann kann man bei der männlichen Bevölkerung davon ausgehen, dass aktuell etwa 5 Prozent der Schweizer von Sexsucht betroffen sind.